Als 365-Tage-im-Jahr-Radfahrer muss ich sagen, dass ich den Winter zu schätzen gelernt habe. Raureif auf den Feldern. Die gefühlte Stille, wenn alles noch dunkel ist. Die schöne Einsamkeit. Die kühle klare Luft. Doch, das mag ich gerne. Aber das Wetter ist natürlich immer so eine Sache. Umso wichtiger ist die richtige Kleidungswahl. Aber braucht man eine Fahrradjacke für den Winter?
Ich pendle jeden Tag 16 km ins Büro und wieder zurück. Egal bei welchen Wetter. Ohne Funktionsbekleidung geht dort nichts. In den letzten Wochen konnte ich die TRIBAN Fahrrad Winterjacke Rennrad RC 500* in neongelb von Decathlon testen.
HINWEIS:
Decathlon hat mir die TRIBAN Fahrrad Winterjacke Rennrad RC 500 neongelb kostenlos für einen Produkttest zur Verfügung gestellt. Jede Bewertung, jedes Urteil spiegelt einzig meine Meinung und resultiert aus meinem Erleben und Benutzen der Produkte. Es sind also Tatsachenberichte, ihre Subjektivität ist gewollt und ein Qualitätsmerkmal. Die kostenlose Bereitstellung des Produkts hat keinen Einfluss auf mein Urteil.
1) Erster Eindruck der TRIBAN Fahrradjacke für den Winter
Neongelb und zwar richtig. Die getestete TRIBAN Fahrradjacke für den Winter ist wirklich richtig gelb und die Reflexstreifen leuchten ungemein. Die Jacke sieht und fühlt sich wie eine hochwertige Softshelljacke an. Dier erste Anprobe zeigt allerdings, dass die Jacke recht klein ausfällt. Normalerweise passt mir bei Artikel von Decathlon M sehr gut. Hier brauche ich L. Nicht weiter wild.
2) Sichtbarkeit (10 von 10 Punkten)
Ich hatte es oben schon erwähnt, die Jacke leuchtet wirklich wahnsinnig. Der Hersteller bewirbt die TRIABAN RC 500 mit „Super sichtbar“ und das stimmt hier wirklich. Mich stört es nicht, wenn ich wie ein Brennstab aus Homer Simpsons Atomkraftwerk aussehe, daher volle Punktzahl.
Mich stört es nicht, wenn ich wie ein Brennstab aus Homer Simpsons Atomkraftwerk aussehe
3) Wärmeleistung/Isolation (10 von 15 Punkten)
Das persönliche Wärmeempfinden ist bei den Menschen sehr unterschiedlich. Daher hat aus meiner Sicht ein Test der Wärmeleistung der Fahrradjacke ohne Benchmark für den Leser keinen Wert. Hier mein persönliches Kälteempfinden als Benchmark für euch.
Daher hat aus meiner Sicht ein Test der Wärmeleistung der Fahrradjacke für den Winter ohne Benchmark für den Leser keinen Wert.
bis +10 bis +6 Grad
kurze Radhose (ggf. +Beinlinge), Sportunterhemd, Trikot und Wind-/Regenjacke
ab 6 bis 3 Grad
Thermolaufhose über der kurze Radhose, Sportunterhemd, langes Winterradtrikot und Wind-/Regenjacke
ab +3 bis -4 Grad
Thermolaufhose über der kurze Radhose, Sportunterhemd, langes Shirt, Winterradtrikot/Softshelljacke, Windjacke ggf Regenjacke
ab -5 Grad
Thermolaufhose über Skiunterhose und Radunterhose, Ski Unterhemd, langes Shirt, Winterradtrikot/Softshelljacke, Regenjacke
Wie man sieht bin ich ein Fan des Zwiebelprinzips. Ich habe ein paar Grundklamotten und erweitere dies dann bei fallenden Temperaturen. Im Sommer ist ab 18 Grad bis 35 Grad Kurz-Kurz angesagt. Im Winter brauche ich schon bei ein paar Grad mehr oder weniger eine andere Kombination. Ein Kleidungsstück muss also in mein „System“ passen.
Die TRIBAN Fahrrad Winterjacke Rennrad RC 500* ist eine dicke Softshelljacke und kann als Winterjacke bezeichnet werden. Die Jacke ist sehr viel dicker und auch wärmer als meine bisherigen Softshelljacken.
Bei 8 bis 3 Grad ist die Jacke sehr angenehm zu tragen, wenn ich ein Sportunterhemd und ein Trikot unter habe. Problematisch wird es bei weniger als 3 Grad. Im Normalfall würde ich jetzt eine Windjacke oder Regenjacke überziehen. Dies ist mit der TRIBAN aber viel zu warm. Noch mehr unterziehen bringt nur bedingt einen Effekt.
Wenn das Thermometer aber unter – 1 Grad fällt, dann passt es wieder mit einer Wind-/Regenjacke oben drüber. Wobei die Kombination schon fast wieder zu schade ist, weil die Sichtbarkeit der Jacke verloren geht.
Die Jacke ist bei 8 bis 3 Grad sehr gut in der Wärmeleistung. Bei mehr als 8 Grad braucht man keine Winterjacke und daher ist dies auch nicht mehr der Einsatzbereich der RC 500. Schade ist, dass es bei weniger als 3 Grad schwierig in der Kombination wird. Daher 6 von 10 Punkten
4) Atmungsaktivität (10 von 10 Punkten)
Ich empfinde die Atmungsaktivität als sehr gut. In den oben genannten Temperarturbereichen hatte ich kein „Sauna-Gefühl“ unter der Jacke. Daher volle Punktzahl.
5) Nässeschutz (5 von 10 Punkten)
Es ist keine Regenjacke! Decathlon verspricht Schutz gegen leichten Regen und Spritzwasser von der Straße. Das schafft die Jacke ganz gut. Wobei leichter Regen eine Frage der Definition ist. Wenn ich 45 min in Nieselregen zur Arbeit fahre, dann ist die Jacke leider an Ihrer Grenze angekommen. Regenjacke drüber führt zum Saunaeffekt.
Das Produktversprechen ist größtenteils erfüllt, aber ich würde mir doch noch ein wenig mehr Wünschen, daher 3 von 6 Punkten.
6) Ausstattung (8 von 10 Punkten)
Die Fahrradwinterjacke hat viele Taschen: 4 Taschen inkl. 1 wasserdichte Sicherheitstasche, 1 verschließbare Brusttasche. Die Taschen sind ausreichend groß und sinnvoll platziert. Dazu kommt noch ein abnehmbares Schlauchtal. Aus meiner Sicht ist das eine gute Ausstattung, daher 4 von 6 Punkten
Die Taschen sind ausreichend groß und sinnvoll platziert.
7) Design (3 von 5 Punkten)
Machen wir es kurz: Zweckmäßig. Nicht mehr und nicht weniger.
8) Tragekomfort und Alltagstauglichkeit (15 von 25 Punkte)
Die wichtigste Kategorie für mich, ist der Tragekomfort und die Alltagstauglichkeit. Mir bringt das beste Highend-Produkt nichts, wenn es nicht alltagstauglich ist.
Die Jacke fällt etwas klein aus. In der Größe L passt sie mir aber gut. Die Jacke trägt sich leicht und angenehm. Auch bei höherer Anstrengung oder im Wiegentritt sitz die Jacke gut. Der Stoff und die Verarbeitung wirken hochwertig. Ich ziehe die Triban Winterjacke erstmal gerne an.
Was mich wirklich stört ist der eingeschränkte Einsatzbereich. Eine Winterjacke braucht man erst, wenn es um die 8 Grad kalt wird. Allerdings ist bei mir mit dieser Jacke schon bei 3 Grad der Einsatzbereich beendet, weil ich für mich dann keine sinnige Kombination mit anderen Kleidungstücken gefunden habe.
Hinzu kommt, dass der Nässeschutz eben nur für sehr leichten Regen reicht. Wenn ich morgens im trockenen los fahre, dann kann es unterwegs auch mal stärker anfange zu Regen. Regenjacke drüber und das schwitzen beginnt. Gleiches gilt, wenn Temperatur vor und nach der Arbeit variieren. Ich müsste dann zu viele andere Kleidungstücke mitschleppen.
Ich bin dann immer Winter doch eher ein Freund der Regenjacke als Kälteschutz.
Somit passt die TRIBAN Fahrrad Winterjacke RC 500 nicht in mein Zwiebelalltagssystem.
Gleichwohl kann ich mir die Jacke sehr gut bei einer Rennradtour am Wochenende vorstellen. Dann ist das Wetter „planbar“ und Jacke findet Ihren Einsatzbereich.
9) Preis-Leistungsverhältnis (10 von 15 Punkten)
Bei Decathlon kostet Fahrradwinterjacke zurzeit ca. 70 €. Für Decathlon ist ein recht hoher Preis und daher in deren „Premium-Segment“ einzuordnen. Dennoch kosten ähnliche Jacken von bekannten Markenhersteller meist deutlich über 100 €.
Die Jacke hat insgesamt einen sehr wertigen Eindruck gemacht. Die Ausstattung ist gut und wenn die Jacke im entsprechenden Einsatzfenster ist, dann bekommt man ein sehr gutes Produkt. Das kleine Einsatzfenster führt dann allerdings zu einem Punkt Abzug.
Wer sowieso die Fahrradjacke für den Winter nur zum Touren, Rennrad oder Mountainbike fahren haben möchte oder nur bei trockenen und planbaren Wetter fährt, der bekommt hier sicherlich ein gutes Produkt.
10) Testurteil (71 von 100 Punkten)
Wer sowieso die Fahrradjacke für den Winter nur zum Touren, Rennrad oder Mountainbike fahren haben möchte oder nur bei trockenen und planbaren Wetter fährt, der bekommt hier sicherlich ein gutes Produkt.
Für mich als Fahrradpendler ist die Jacke einfach nicht flexible genug und dann im Verhältnis auch recht teuer. Durch meinen Zwiebellook kann ich kostengünstig mit wenigen Kleidungstücken flexibel alle Temperaturbereiche abdecken. Hier passt die Jacke einfach nicht rein.
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