Herbst und Winterkleidung: Richtig anziehen auf dem Fahrrad – Mit dem Rad zur Arbeit Tipps

Die richtige Kleidung ist gerade im Herbst und Winter extrem wichtig. Kälte, Regen, Schnee, Wind und dann wieder warme Wintersonne. Die richtige Wahl der Funktionsbekleidung (hier: Warum Funktionsbekleidung?) ist im Winter alles andere als einfach. Mit dem Rad zur Arbeit Kleidung und Winter das muss passen. Wichtig, eine pauschale Lösung für alle gibt es nicht.

Fahrradpendler auch bei Regen und Schnee! 🙂

Ich fahre jeden Arbeitstag 16 km mit dem Fahrrad ins Büro und wieder zurück. Wetter? Egal! Es gibt nur wenige Ausnahmen, wenn ich z.B. mit einer Erkältung zu kämpfen habe, auf Dienstreise bin oder Glatteis herrscht. Hier meine Erfahrungen und Tipps für die richtige Fahrradbekleidung im Winter.

Man wird hier nicht umherkommen sich mit ein paar Grundregeln das passende Setup zu suchen. So findet man die perfekte Kleidung für den Herbst und Winter auf dem Fahrrad!

Frühling oder Sommer: Hier findet ihr unsere Tipps!

Grundregeln für die Radfahrt im Winter für die Wahl der „Mit dem Rad zur Arbeit Kleidung“

Regel 1: Frösteln ist gut!

Wenn man vor die Tür geht, dann ist ein leichtes frösteln in der Kleidung sinnvoll. Durch die Bewegung auf dem Rad wird man schnell warm.

Regel 2: Der Winter ist Feucht!

Ab Oktober, November sinken die Temperaturen und meist steigt auch die Feuchtigkeit. Gerade morgens ist es noch feucht von der Nacht. Auch ein Regenschauer kann einen an vielen Tagen überraschen. Daher sollte die oberste Schicht am Oberkörper wasserdicht bzw. wasserabweisend sein. Dies schützt gleichzeitig auch vor dem Wind.

Regel 3: – 1 ist nicht + 1 !

Im Sommer haben ein paar Grad mehr oder weniger kaum Auswirkungen auf die Kleidungswahl. Im Winter könne ein paar Grad mehr oder weniger schon einiges an der Wahl der Winterfahrradbekleidung ändern. Morgens -1 Grad und nachmittags + 5 Grad sind spürbar. Flexibilität ist wichtig!

Regel 4:  Jeder friert und schwitzt in seiner Kleidung anders!

Jeder friert und schwitzt anders. Verlass dich nicht nur auf Tipps von anderen, sondern finde deine eigene Kombination!

Lösung = Zwiebelprinzip

Das ideale Grundprinzip – für die Fahrt im Winter auf dem Fahrrad zur Arbeit – ist aus meiner Sicht das Zwiebelprinzip. Neben der Flexibilität ist es auch relativ günstig, da man gut auf teure Winterjacken verzichten kann.

Auch das Thema schwitzen auf dem Weg ins Büro kann so beherrscht werden

Folgende Teile gehören zu meiner Grundausstattung beim „Mit dem Rad zur Arbeit Kleidung im Winter“ von oben nach unten:

Kopf und Hals:

Mütze von Vaude und Schlauchtuch von Rose

Eine Funktionsmütze mit Fleece-Einlage. Hier gibt es sehr gute Modelle die dünn und eng am Kopf anliegen und ideal unter den Helm passen.Ich habe die VAUDE BIKE WINDPROOF CAP III Unterhelmmütze. Die gibt es z.B. bei ROSE*.

Um den Hals trage ich ein Schlauchtuch. Vorteil: Man kann es einfach nur als Schaal nutzen oder hochgezogen zusammen mit der Mütze eine Art Sturmmaske bilden. Ich halte diese Variante für praktikabler als eine richtige Sturmmaske.

Ein zweites Schlauchtuch kann bei richtig kalten Temperaturen noch über die Fleece-Mütze gezogen werden.

Oberkörper:

Zuerst kommt ein Funktionsunterhemd. Offen gesagt tut es hier ein einfaches Funktionsunterhemd  z.B. von Lidl. Kostet dort meist zwischen 5 € und 10 €

Durch das Funktionshemd wird Feuchtigkeit vom Körper weggetragen.

Regenjacke zum Radfahren von Decathlon Marek Btwin

Darüber kann ein kurzes Fahrradtrikot kommen. Es kann natürlich auch ein „normales“ Shirt sein. Ich würde aber darauf achten, dass das Material sich nicht zu sehr mit Feuchtigkeit vollsaugt.

Anschließend (mit oder ohne Trikot) kommt dann eine leichte Softshelljacke oder ein dickes langes Trikot (ich habe eins von VAUDE* und von der ROSE Eigenmarken*). Alternativ gehen auch ein etwas dickeres langärmliges Wintertrikot.

Quelle: Chrome Industries

Zum Schluss trage ich gerne eine Fahrradwindjacke oder Fahrradregenjacke (ich habe diese: Fahrrad Regenjacke Rennrad RC 500* und von ENDURA ein kleine Regenjacke*). Die Regenjacken schützt vor Feuchtigkeit und im Winter auch vor Kälte und Wind. Gerade bei der letzten Schicht lohnt es sich etwas genau hinzuschauen. Ganz billige Jacken haben häufig den Effekt von Plastikfolie auf der Haut. Willkommen in der Sauna. Außerdem lässt die Wassersäule meist auch zu wünschen übrig. Wenn es etwas schicker sein soll, dann nutze ich die Regenjacke von Chrome (Test Chrome Industries Regenjacke).

Sichtbarkeit der „Mit dem Rad zur Arbeit Kleidung“ ist wichtig. Entweder ihr habt eine entsprechende Wind-/Regenjacke die hell ist und leuchtet. Alternativ tut es auch eine einfache Warnweste aus dem Kfz-Bedarf als Topping.

Hände:

An den Fingern spüren wir sehr schnell die Kälte. Allerdings sind die Empfindungen gerade an den Fingern sehr unterschiedlich. Fahrradhandschuhe, Motorradhandschuhe, Läuferhandschuhe, normale Handschuhe oder gar keine. Am Ende muss man hier ausprobieren und raus finden was am angenehmsten ist. Ich nutze ab + 6 Grad bis ca. – 2 Grad dieses einfach und günstige Modell von Decathlon*. Wenn es noch kälter wird, dann nehme dieses Modell von Roeckel (Link zu Rose*).

Unterleib:

Fahrradwinterhose KURZ – Genial!

Zuerst kommt eine normale Fahrradträgerhose mit einem guten Polster. Sehr genial sind auch kurz Fahrradwinterhosen (!). Ich habe die Van Rysel Radhose kurz mit Trägern Rennrad RR 500 Winter Herren* schwarz von Decathlon. Ich liebe diese Hose!

Die kurze Radhose ergänze ich dann mit Beinlingen oder einer dünnen langen Laufhose. Wenn es kälter wird, dann kommt eine Thermoläuferhose mit Fleece-Fütterung über die Fahrradhose. Hier reichen aus meine Sicht durchaus günstige Modelle z.B. von Decathlon* oder sogar Aldi / Lidl.

Wenn es noch kälter ist, dann ziehe ich über die Radhose noch eine lange SKI-Unterhose und dann die Thermo-Laufhose drüber. Das ist bei uns in Hamburg er sehr selten der Fall.

Füße:

Wenn ein Paar Socken zu kalt sind, dann einfach ein weiteres Paar dicke Socken drüber ziehen. Fertig. Bei mir reicht dies. Sportsocken sollen Vorteile bei Kompression und ähnlichen bieten. Davon habe ich ehrlich gesagt bisher wenig gemerkt. Den Vorteil von Sportsocken sehe ich eher in der Haltbarkeit. Normale Socken sind bei mir, aufgrund der Reibung im Schuh beim treten, zu schnell durchgescheuert.

Das Problem mit dem persönlichen Wärmeempfinden

Das persönliche Wärmeempfinden ist bei den Menschen sehr unterschiedlich. Jeder friert und schwitzt anders. Das gilt für die kälteempfindlichen Körperstellen, als auch für die Temperaturen selbst. Hier muss jeder für sich selber testen. Sinnvoll ist es, wenn man seine persönlichen Empfindungen mit der Kleidungswahl und Temperatur dokumentiert und entsprechend eine ideale Lösung ermittelt.

Hier mein persönliches Kälteempfinden als Orientierung:

Ab + 10 Grad

kurze Radhose, Sportunterhemd, Trikot und Wind-/Regenjacke, Schlauchtuch als Mütze

bis +9 bis +6 Grad

kurze Radhose + Beinlinge oder leichter Laufhose, Sportunterhemd, Trikot und Wind-/Regenjacke, Schlauchtuch als Mütze

ab 6 bis 3 Grad

Thermolaufhose über der kurze Radhose, Sportunterhemd, langes Winterradtrikot und Wind-/Regenjacke, Handschuhe, Fleece Mütze, Schlauchtuch als Schaal bzw. Sturmmaskenvariante

ab +3 bis -4 Grad

Thermolaufhose über der kurze Radhose, Sportunterhemd, langes Shirt, Winterradtrikot/Softshelljacke, Windjacke ggf. Regenjacke, Handschuhe, Fleece Mütze, Schlauchtuch als Sturmmaskenvariante, noch ein Schlauchtuch drüber

ab -5 Grad

Thermolaufhose über Skiunterhose und Radunterhose, Ski Unterhemd, langes Shirt, Winterradtrikot/Softshelljacke, Regenjacke, Handschuhe, Fleece Mütze, Schlauchtuch als Sturmmaskenvariante, noch ein Schlauchtuch drüber

Fazit:

Ich bin ein Fan des Zwiebelprinzips. Ich habe ein paar Grundklamotten und erweitere dies dann bei fallenden Temperaturen. Im Sommer ist ab 18 Grad Kurz-Kurz angesagt. Im Winter brauche ich schon bei ein paar Grad mehr oder weniger eine andere Kombination. Ein Kleidungsstück muss also in mein „System“ passen.

Viel Spaß beim Radeln und ausprobieren! Wenn man einmal seine persönliche Kombination gefunden hat, dann ist dies sehr angenehm. Fakt ist, jeder ist anders und das ist auch gut so.

Alle von mir genannten und verlinkten Kleidungsstücke nutze ich selber. Ich empfehle ausschließlich Produkte mit den ich zufrieden bin. Jeder Empfehlung ist meine persönliche und ehrliche Meinung! Im Text findest Du ein paar *: Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Wir decken über diese Einnahmen die Kosten von fahrrad-wetter.de. Wenn dir unser Beitrag geholfen hat und du dir Winterkleidung bestellen willst, dann würden wir uns freuen, wenn Du dies über einen der „Unterstützer-Links“ machst. Weitere Infos findet ihr hier !

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10 Gedanken zu “Herbst und Winterkleidung: Richtig anziehen auf dem Fahrrad – Mit dem Rad zur Arbeit Tipps

    1. Vielen Dank für die vielen Tipps!

      Ganz blöde Frage.. 😀
      Hast du dann von den Unterhosen, Trikots usw. eine gewisse Anzahl? Allein schon nach der ersten Tour zur Arbeit, ist ja vieles davon durchgeschwitzt, oder nicht?

      Und dazu: Nimmst du dann zb. Büroklamotten zusätzlich mit oder hast die auf der Arbeit?
      Ich versuche gerade zu planen, wie ich das am besten anstelle. Aber mir grauts vor den ganzen Kosten für die Armada von Fahrrad-Klamotten .. 😀

      1. Hallo Oliver,

        im Laufe der Jahre haben sich bei mir einige Fahrradhosen mit Polster angesammelt. Die fahre ich beim pendeln jetzt sukzessive bis sie durch sind. Für lange Touren in der Freizeit gibt es immer mal wieder eine Neue. Ist bei mir eine Art Kreislauf . Ich kaufe aber auch mal ein günstige nur zum pendeln dazu.

        Bei Trikots ist es ähnlich. Ich fahre schon länger Rennrad, als mit dem Fahrrad zur Arbeit. Der Fundus an Trikots ist groß. Hier kannst Du aber auch auf normale Sportshirts zurückgreifen. Ich habe auch schon Trikots aus meiner Zeit als Fußballer auf dem Rad angehabt. Würde ist alles nicht so eng sehen.

        Bei den Klamotten würde ich am Anfang nur bei Radhosen mit Polster und einer Regenjacke gesteigerten Wert auf Qualität legen. Im aktuellen Beitrag findest Du dazu auch ein paar Empfehlungen (https://fahrrad-wetter.de/geschenkideen-fur-radfahrer-weihnachtsgeschenk-geburtstagsgeschenk-fahrrad/)

        Ich ziehe die Fahrradklamotten vom Morgen auch am Abend nochmal an. Ich kann sie zum trocken aufhängen. Abends ab in die Wäsche und nächsten Tag frisch.

        Im Büro habe ich meist 5 Hemden (für jeden Tag eins). So ein Oberhemd kann man im Normalfall ein paar Mal anziehen bevor eine Wäsche nötig ist. Hier findet also nur alle paar Wochen ein Austausch statt. Wenn das Hemd bügelfrei ist, dann ist auch der Transport kein Thema.

        Auch meine Bürohose bleibt im Büro und wird je nach Notwendigkeit einer Wäsche durch eine Frische ersetzt. Meist immer montags .

        In meine Fahrradtasche kommt ansonsten täglich nur eine frische Unterhose und Socken. Der Rest ist im Büro.

        Mach dich nicht verrückt. Das „pendelt“ sich ein. Ausprobieren und pragmatische Lösungen suchen.

        Beste Grüße
        Paul von FahrradWetter

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